Meine Geschichte in und durch Europa
Als Sohn eines deutschen Vaters und einer schwedischen Mutter, die in Frankreich aufgewachsen ist, wurde ich in Italien geboren. Das Besuchen meiner Familie hat mich immer durch ganz Europa geführt: Mein Onkel lebt derzeit mit seiner spanischen Frau in England (Durham), meine dänischen Tanten in Kopenhagen, während mein Großvater in Paris lebte.
Mein italienisch-deutsches Abitur erhielt ich 2015 an der Deutschen Schule in Mailand, bevor ich nach Berlin zog. Heute wie damals verstehe ich diese Stadt als eine der europäischen Hauptstädte, sowie als kulturelle und politische Avantgarde unseres Kontinents. An der TU Berlin absolvierte ich später mein Studium der Physikalischen Ingenieurwissenschaften. Meine Vorliebe für meine Schwerpunktfächer, Thermodynamik („Energielehre“) und numerische Mathematik, hat meinen zukünftigen Weg vorgezeichnet: Ich bin derzeit als Doktorand für Thermodynamik und Materialwissenschaften an der ETH beschäftigt.
Neugier an dieser Welt
Trotz meiner Haupttätigkeit in der naturwissenschaftlichen Forschung hat mich schon immer die vielfältige Welt um mich herum fasziniert. Diese Neugierde führte mich zu kleineren Erfahrungen in Unternehmen (z.B. in einem Energieberatungsunternehmen), aber vor allem in der Politik. Ich bin fasziniert von der Universalität dieser Disziplin: Jede Entscheidung muss unendlich viele Aspekte berücksichtigen.
Glücklicherweise hatte ich Gelegenheit, diese Vielfalt an Perspektiven durch verschiedene Ämter zu erleben. In Italien war ich aktiv in der Partei der italienischen Sozialdemokraten (PD) im Schulausschuss der kleinen Gemeinde Arese. Später, in der Berliner Metropole, war ich Vorsitzender einer örtlichen SPD-Abteilung und des PD Berlin-Brandenburg. Derzeit bin ich Vizepräsident der akademischen Mittelstandsvereinigung der ETH.
Vielleicht ist mein Glaube, dass die „beste Lösung“ gefunden wird, indem verschiedene Aspekte abgewogen werden, der Grund, warum ich so sehr an die EU und ihr Motto „In Vielfalt geeint“ glaube. Sicher war meine Rolle als Berliner SPD-Ersatz für Gabriele Bischoff von 2019 bis 2024 für mich identitätsstiftend. Daher berührt es mich persönlich, dass der Berliner Parteitag trotz meiner vorübergehenden Anstellung in Zürich mich wieder zum Kandidaten nominiert hat – und das in dieser einzigartigen Stadt.
Meine Identität
Solange ich zurückdenken kann, wurde ich gefragt, woher ich käme und welcher Nationalität ich angehöre. Die Antwort darauf habe ich lange nicht wirklich geben können: Ich musste immer wieder meine ganze Familiengeschichte und mein Leben beschreiben. Heimlich beneidete ich diejenigen, die sicher und schnell mit der Angabe ihrer Staatsangehörigkeit antworten konnten. Diejenigen, die wussten wo sie zu Hause waren. Doch eines Tages verstand ich, dass meine Aussage kurz und prägnant sein konnte: „Ich bin Europäer.“ Die Notwendigkeit, unser „Haus Europa“ gegen das erneute Aufblühen rechter und nationaler Ideologien zu schützen, hat mich dazu bewegt, für dieses Ideal einzutreten. Und zuletzt muss ich gestehen, dass für mich ist Berlin meine Heimatstadt ist.
Zu mir privat
Sobald ich ein paar freie Tage habe, fahre ich nach Mozzio: ein kleines Dorf im Herzen der italienischen Alpen in der Nähe des Simplonpasses, das mich seit der Geburt über die Wochenenden und Feiertage begleitet hat und aus welchem meine italienische Oma stammte. Hier in diesen Tälern, die kurzzeitig eine eigenständige Partisanenrepublik gebildet haben, gelingt es mir, mich vollständig zu entspannen: Ich genieße lange Wanderungen auf den hohen Gipfeln und die sich im Unendlichen ausbreitenden Aussichten. Hier habe ich gelernt, den Wert und die Schönheit unser Landschaften sowie deren Schutz zu schätzen und zu schützen.
Mein Vater und meine Mutter leben zurzeit noch in Mailand, wo meine einzige Schwester dieses Jahr ihr Psychologiestudium beendet hat.